Dienstag, 18. Dezember 2012

DIENSTAG #10

Tweet des Tages:
A: "Wenn euch über Weihnachten wieder langweilig ist, könnt ihr dann trotzdem bitte hier die Fresse halten?"
- K: "<3"

Weihnachten rückt immer näher - und was mache ich? Ich lieg' krank im Bett. Ich muss schon zugeben, das war tatsächlich  'ne miese Idee, zum Sport zu gehen, wenn man schon ein Kratzen im Hals verspürt. Aber nein, Kim, du musst fit bleiben! Geh lieber mal! Äh, ja. Wie gesagt, ich hatte schon bessere Ideen. Das ist jetzt schon das zweite Mal, dass mein anscheinend hochinfektiöses Nachhilfekind mich angesteckt hat. Ich kam da am Freitag mal wieder an, um mir dann sagen zu lassen, dass das arme Kind die ganze Woch krank war, aber jetzt dank verschiedener Medikamente nicht mehr ansteckend wäre. Ein drittes Mal werde ich bestimmt nicht brauchen, um meine Lektion zu lernen. Beim nächsten Mal nehme ich die Beine in die Hand und renne.

Ich glaube, ich habe es nicht einmal geschafft, den Text (oder waren es die Texte?) für heute auszudrucken - geschweige denn zu lesen natürlich. Der heutige Tag wird wohl aus eher spärlichen Notizen rekonstruiert werden müssen. Mein Kopf ist - zumindest fühlt es sich so an - gefüllt mit Schleim, alles dröhnt und meine einzige Mahlzeit kann man oben bewundern. Super. Mal eine Sitzung zu verpassen, das ist ja ganz okay. Wenn es nur so wäre! Es gibt nämlich zwei Gründe, die den heutigen Totalausfall ziemlich ärgerlich machen: a) Geert Lovink ist als Gastdozent in der heutigen Sitzung gewesen und b) war heute die letzte Sitzung einer anderen Lehrveranstaltung vor der Klausur. Das heißt, ich werde im nächsten Jahr blindlings in mein Verderben laufen. Das ist zwar nichts Neues, aber dennoch - wie gesagt - durchaus ärgerlich.

Dienstag, 11. Dezember 2012

DIENSTAG #9

Bevor das hier jetzt jemand in den falschen Hals bekommen könnte, nein. Es ist nicht so, dass ich Gender Studies nicht ernst nehmen würde. Ganz im Gegenteil. Allerdings lache ich über kaum einen anderen Bereich, den ich bisher während meines Studiums kennengelernt habe, lieber. Das Schöne daran ist, dass die meisten anderen Geisteswissenschaftler auch darüber lachen. Heute rätselten wir darüber, was denn wohl in so einem Gender-Quiz gefragt werden könnte. Ich weiß es immer noch nicht, vielleicht erfahre ich es ja noch irgendwann. Es gibt da bestimmt Menschen, die auf dem Fachgebiet bewanderter sind als ich. Mal ganz davon abgesehen sollte man den heutigen Dienstag im Gedächtnis behalten. Tanja ist nämlich heute zum allerersten Mal pünktlich gekommen in diesem Semester. Fast zumindest. Das klappt schon noch. Und. Ich war heute in der Bibliothek und habe zum ebenfalls allerersten Mal einen Tischapparat aufgestellt. Jetzt fühle ich mich gleich viel fleißiger und intelligenter und besser auf meine Prüfung vorbereitet. Das kann ja was werden. (Immerhin. Wenn ich die überlebt habe, werde ich mich mit einem Besuch der Berlinale 2013 belohnen. Die Bestätigung des Akkreditierungsantrags kam nämlich heute. Juhu!)

Dienstag, 4. Dezember 2012

DIENSTAG #8

Ich hasse Dienstage. Wirklich. Das ist der Tag, an man erst wirklich merkt, was ein langes Wochenende einem antut. Da merkt man, dass es irgendwie eine miese Idee zwar, in der vergangenen Samstagnacht nur eine Stunde zu schlafen, wenn man beide Tage am Wochenende arbeiten muss. Das kommt erfahrungsgemäß (kann ich ja jetzt so sagen) sehr gut an. Man muss nämlich gar nichts getrunken haben, um sich irgendwann doch sehr betrunken zu fühlen. Also begann mein Dienstag mit dem üblichen Weckerklingeln, das furchtbare Konnotationen bei mir hervorruft. Klar, Sport ging ja am Montag noch. Da ist man ja auch noch ganz euphorisch, was das grandiose Wochenende betrifft. Aber Dienstag? Da hilft auch kein Kaffee mehr, sondern es wird einfach hemmungslos auf die Snooze-Taste gehauen. Etwa eine Stunde lang. Gute Idee. Der geneigte Student hat ja aber schon gelernt, unter Druck zu arbeiten und so stellt es keine Herausforderung dar, sich gleichzeitig in akzeptable Klamotten zu quälen, ein neues, viel wacheres Gesicht zu malen, zu frühstücken und die neuste Folge seiner Lieblingsserie zu schauen. (An dieser Stelle möchte ich dringend davon abraten, zum Bus zu rennen und dabei zu frühstücken. Ich sage nur: Nahtoderfahrung.) Manchmal frage ich mich, wer überhaupt mitbekommt, dass ich in den allermeisten Fällen an unfassbarer Übermüdung leide. Das wird ja auch nicht besser im Laufe des Tages. Nein, nein. Nach der Uni entflieht man dem mistigen Wetter und legt sich ins Bett. Man liest hochwertige Uni-Lektüre und überzeugt das eigene Gewissen, dass man nur ein kurzes Nickerchen macht. Ahja. Auf einmal ist es dann nach 19 Uhr und eine schnelle Ausrede muss her. Schließlich muss man sich bei so einem Dienstabend ja bewegen. Und das Bett ist ja auch schon so schön angewärmt.

PS. Irgendwie ist es unangenehm, wenn man das leise Gefühl hat, von seinen Dozenten dabei ertappt worden zu sein, wie man gedankenverloren seinen Kuschelpulli streichelt. Liebevoll.