Dienstag, 2. April 2013

DIENSTAG #25

Ich muss sagen, das ist ein verdammt gutes Gefühl. Heute Morgen habe ich tatsächlich - und ich kann es ehrlich gesagt selbst noch nicht fassen - die letzte Hausarbeit eingereicht, die relevant für meine Abschlussnote ist. Wie immer ein reiner Kampf. Ich meine, die zweite mündliche Bachelorprüfung steht nächste Woche an und da sind noch ungefähr hundert andere Dinge, die schnellstmöglich fertig sein müssen. Aber! Immerhin dieses fürchterliche Term Paper ist tatsächlich fertig geworden. Das ist gar nicht so selbstverständlich, denn ich musste mich erstmal von der Prüfungsvorbereitung loseisen, denn nicht einmal die erschien mir so schrecklich wie dieses Paper. Das Wunschthema wurde eiskalt abgeschmettert und so blieb ich dem doch sehr ungeliebten. Und wer hat sich eigentlich diesen Quatsch ausgedacht, dass in Linguistik anders zitiert und formatiert und und und wird? Schritt 1, Thema und Gliederung standen fest, da tauchte ich ab in die Tiefe der Literaturrecherche. Das heißt seit einiger Zeit auch, dass ich quer durch NRW Büchern hinterherreise. Der Mitbewohner einer Freundin zeigte sich aber sehr gnädig und besorgte mir ein gewünschtes Buch aus Düsseldorf, während die Schwester des Ex-Freundes von der Uni Augsburg einen Aufsatz einer Zeitschrift herunterludt, auf die die RUB keinen Zugriff hat. Literaturrecherche 2.0 würde ich mal sagen. Erkenntnis des Tages: Facebook-Freunde erfüllen doch einen Zweck und ich sollte mich hüten, diese jemals auszusortieren. Stück für Stück kam ich also voran. Erst der theorethische Teil, dann die Analyse, dazwischen die Einleitung, mehr Analyse und Diskussion. Punkt 312100mar13 kam ich endlich dazu, das Fazit zu schreiben. Drei Stunden Zeit bis zur Abgabe und ich war doch sehr dankbar, jeden Teil bereits einzeln korrigiert und formatiert zu haben. Dass das immer so ein Drama ist. Allerdings schaffe ich es auch nach 7. Semestern Universitätsstudium nicht, eine zusammenhängende Hausarbeit inkl. Deckblatt, Inhaltsverzeichnis usw. in Word zu schreiben und(!) zu formatieren. Seitenzahlen und ich, wir sind wirklich keine guten Freunde, werden wir auch wohl nie. Aber weil ich ja nicht ganz so doof bin, wie ich manchmal tue, habe ich Mittel und Wege gefunden, die Hausarbeit irgendwie in ein pdf-Dokument zu quetschen.

Nach der Abgabe ging es dann zurück in die Bibliothek, die Prüfung steht ja an! In Anglistik darf ich dann auch endlich mal zeigen, was ich dort in sechs Semestern gelernt habe. Bulimielernen ohne Tiefe in möglichst kurzer Zeit und natürlich auch so viel, wie es nur eben geht. Während ich in der Prüfung in Medienwissenschaft schon zur Begrüßung fast angefangen habe zu weinen, bin ich gerade sogar noch relativ entspannt. Mein Mantra: "Das ist ja fast so wie Schule!" Tief durchatmen, ich hab' alles im Griff. Glaube ich. Alle Noten, die jetzt noch kommen (mit Ausnahme der Bachelorarbeit und der bereits genannten Prüfung) sind völlig egal und ich überlege ja fast, ob ich die zwei Hausarbeiten, die noch anstehen, mit dieser Haltung schreiben sollte. (Martin und Herr Fahle - no offense!) Besser für Blutdruck und Schlaf wäre das allemal. Schließlich muss ich ja für mein glorreiches unbezahltes Praktikum im Sommer arbeiten und sparen. Vielleicht könnte mir das Finanzamt auch endlich mal meine Steuernummer ausstellen, damit ich das Geld für Job 3 bekomme. Job 2 könnte mich auch mal bezahlen, so nebenbei. Wie soll man denn so sparen? AAHHHH.

So, und jetzt werde ich noch mehr New Girl schauen. Seit Januar habe ich als Folge meines zwanghaften Aufschiebens Gilmore Girls und American Horror Story gesehen. Ist ja nicht so, dass ich sonst noch fünf andere Serien verfolge. Ups.

Dienstag, 12. Februar 2013

DIENSTAG #18

Dienstage sind super, das hatte ich ja bereits erwähnt. Vor allem sind Dienstage super, wenn man seit vier Nächten in Berlin ist, davon drei früh aufstehen musste und bereits drei Mal verschlafen hat. Ich muss sagen, das war eine ganz tolle Idee, noch gegen ein Uhr nachts durch Friedrichshain zu hüpfen, um Erinnerungsfotos in einem alten Fotoautomaten zu schießen. Wenn man anschließend noch duschen geht und dann im Endeffekt erst nach drei Uhr im Bett liegt, muss man sich nicht wundern, wenn man auch in der fünften Nacht verschläft. Das wäre ja alles nicht so tragisch, aber: a) hatte ich ein Vorstellungsgespräch um neun Uhr und b) fuhr mein Zug um exakt 13.58 Uhr ab. Wenn man also bedenkt, dass ich vom Hostel 40 bis 60 Minuten bis zu meinem ersehnten Praktikumsplatz brauchte und eigentlich vorher noch mein Gepäck am Hauptbahnhof einschließen wollte, wird es definitiv knapp, wenn der Wecker 8.39 Uhr zeigt. Das Beste kommt natürlich noch - ich hatte mir nämlich drei Wecker gestellt. DREI. Und alle drei habe ich nicht gehört.
Die Hostelgäste haben ziemlich doof geguckt, als ich halb angezogen auf dem Flur stand und verzweifelt versuchte, jemanden im Büro zu erreichen. Aber ich wäre nicht Kim, wenn ich nicht immer wieder unverschämtes Glück hätte. Einfach mal die Wahrheit sagen, dabei nicht in Tränen ausbrechen und mit anderthalbstündiger Verspätung zum Vorstellungsgespräch kommen. Das Ende vom Lied: Ich hab' den Praktikumsplatz. Das heißt: Ich muss jetzt wirklich mit meinem Studium fertig werden - und Geld sparen.

Mit dieser erleichternden Nachricht konnte ich mir dann auch endlich mal etwas Essbares gönnen und meine Heimreise antreten. Berlin - Hannover - Minden - Hamm - Münster - Dülmen. Kann man mal machen. Immerhin war es sein superduper Sparangebot der Deutschen Bahn und ich hab festgestellt, dass ich definitiv intelligenter bin als die App, die mir eigentlich die zügigste Verbindung nach Hause suchen sollte. Zumindest ab Minden. Hat ja insgesamt auch nur etwa 6,5 Stunden gedauert bis ich mich in mein ganz eigenes Bett fallen lassen konnte.

Memo an mich selbst: Auch in Berlin sollte man versuchen, mal ein Auge zuzumachen.

Dienstag, 5. Februar 2013

DIENSTAG #17

Die Berlin(ale)-Planungen sind im vollen Gange. Übermorgen geht es in aller Frühe los, morgen darf ich noch schnell zum Zahnarzt. Gestern hatte ich noch die zweifelhafte Ehre, so viel für die Arbeit zu schaffen wie nur möglich. Heute wurden also Sachen gepackt, letzte Dinge eingekauft, und vor allem: heute habe ich endlich mal einen Blick ins Programm geworfen. Die Auswahl erschlägt mich; ich überlege gerade ernsthaft, morgens bei der Ticketausgabe einfach nur Karten für Filme auszuwählen, deren Titel interessant klingen. Sollte unter Umständen auch funktionieren, tut es bei Büchern ja schließlich auch manchmal. Oh, Mann...

Natürlich könnte ich meine Zeit auch sinnvoller verbringen. Es ist ja nicht nur Arbeit, die aufgeschoben wird. Dazu kommt vor allem noch jede Menge Liegengebliebenes von der Uni. Es geht langsam in die letzte Runde. Ich muss noch drei Hausarbeiten schreiben bis zur Anmeldung meiner letzten Prüfungsleistung. Eine mündliche Prüfung fehlt mir auch - und die Arbeit. Klar, ich hab' mir damit insgesamt wirklich viel Zeit gelassen, aber ohne Anspruch auf BAföG oder laufenden Studienkredit ist ja auch irgendwie nie Eile geboten gewesen. Viel lieber habe ich meine freie Zeit zum Arbeiten (also Geldverdienen), für Praktika oder für eine Reise nach Neuseeland genutzt - oder, wie in den vergangen Semesterferien, zum Nichtstun. Meine Lieblingsausrede ist übrigens eindeutig diese: "Ich bin ja noch jung, schließlich hab' ich ein Schuljahr übersprungen!" Das stimmt sogar. Trotz einer tatsächlichen Bachelor-Laufzeit von acht Semestern werde ich mein Studium mit 22 Jahren beenden. Selbst im Master (wo auch immer ich den machen werde) werde ich auch weiterhin einer der jüngsten Studenten sein. Aaaaber, das find' ich voll okay.

Denn - und davon ist fest auszugehen - ich werde auch weiterhin diverse Dinge nebenbei tun. Nachhilfe geben, als Freelancer / Kursleiter / Call Center Agent arbeiten, Praktika absolvieren und hoffentlich auch wieder reisen. Wäre ja auch irgendwie langweilig, immer nur eine Sache gleichzeitig zu tun.